Date: Sep 2, 2019
Subject: CFP: Networking in Archaeology. Since 1829 (Rom, 6 Dec 19)

Rom, Deutsches Archäologisches Institut, 06.12.2019
Deadline: Sep 15, 2019

Studientag des DFG-Projekts „Gelehrte, Ausgräber und Kunsthändler: Die Korrespondenz des Instituto di Corrispondenza Archeologica als Wissensquelle und Netzwerkindikator“

Das Instituto di Corrispondenza Archeologica, so wie es am 21. April 1829 offiziell gegründet wurde, vereinte Traditionelles und Innovatives zu einem neuartigen Gesamtkonzept. Die Nachfolgeinstitution, das heute weltweit agierende Deutsche Archäologische Institut (DAI), feiert in diesem Jahr ihr 190-jähriges Jubiläum.

Ziel der Gründer war es, die noch junge archäologische Wissenschaft, die sich mit den materiellen Zeugnissen der Antike beschäftigte, auf eine solide Basis zu stellen und durch Wissenschaftskommunikation und Wissenstransfer zu konsolidieren. Dies sollte – so das im Manifest von 1829 formulierte Credo – durch die systematische Publikation von Neufunden und neuen archäologischen Forschungen geschehen. Nur durch die vergleichende Sichtung einer großen Zahl von Artefakten könne ein wirklicher Erkenntnisfortschritt erzielt werden.

Zu den innovativ umgesetzten Konzepten des Instituts gehörte die Einrichtung eines internationalen Korrespondentennetzwerks. Das liberale Mitglieder- und Korrespondentenkonzept des Instituts war in seiner Zeit höchst originär: Zwar gehörten die Hauptakteure traditionell der Gelehrtenwelt an, aber auch Laien unterschiedlicher Bildungs- und Gesellschaftsschichten war die Möglichkeiten zur Partizipation geboten. Ansätze wie Open Science und Citizen Science im weitesten Sinne finden darin einen ihrer frühen Vorläufer.

Die archäologische Forschung sollte auch über Landesgrenzen hinweg ermöglicht werden: Sektionen des Instituts wurden in Rom, Paris, London und Bonn gegründet; die Institutssprachen waren Italienisch, Französisch und Latein. Doch war nicht zuletzt der Standort Rom ein entscheidender Faktor. Als kosmopolitische Metropole und Hauptstadt des Kirchenstaates, die von jeher Antikeninteressierte anzog, war sie auch im 19. Jahrhundert ein Magnet für Gelehrte, Künstler und Reisende. Es erscheint also nur folgerichtig, dass die Idee einer Vereinigung, die sich dem Studium und v. a. der Publikation antiker Hinterlassenschaften widmen sollte, in Rom realisiert wurde.

Die Idee des Netzwerks findet heute in der in Archiven des DAI erhaltenen Korrespondenz ihr greifbares Resultat. Im Rahmen des Projektes „Gelehrte, Ausgräber und Kunsthändler“ werden diese Briefe erstmals digital erschlossen und digitalisiert, die Daten analysiert und die Entstehung und Ausweitung des Netzwerks in seinen personellen, geographischen und chronologischen Koordinaten visualisiert. Erfahrungen und Ergebnisse dieses und vergleichbarer Projekte sollen im Rahmen des Studientages diskutiert und gegenübergestellt werden. Daher sollen möglichst anhand konkreter Daten und Implementierungen historische wissenschaftliche Netzwerke bzw. Korrespondenzen sowie die entsprechenden Datenanalysen vorgestellt werden.

Der Studientag soll genutzt werden, um Beiträge im Umfeld der genannten Thematiken und verwandter Aspekte zu vereinigen. Vorträge zu bereits implementierten Analysemethoden anhand konkreter Daten werden priorisiert.

Für Vorträge mit einer anschließenden Diskussion sind je 20 Minuten vorgesehen. Eine Übernahme der Reise- und Übernachtungskosten für die Referentinnen und Referenten ist vorbehaltlich der zur Verfügung stehenden Mittel beabsichtigt.

Bitte wenden Sie sich bei Fragen bzw. senden Sie Ihr Abstract (ca. 300 Wörter) und ein kurzes CV bis zum 15. September 2019 an marina.unger@dainst.de.

Reference / Quellennachweis:
CFP: Networking in Archaeology. Since 1829 (Rom, 6 Dec 19). In: ArtHist.net, Sep 2, 2019. <https://arthist.net/archive/21387>.

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